LITTERULA ‑
REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑
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Ziga
X Gombac / Maja Kastelic: Adam
und seine Tuba. Nord-Süd,
2022.
ISBN:
978-3-314-10615-6
40
Seiten, EUR 16.--
(ab 4
J.)
Irgendwie
passt Adam nicht recht in die Zirkusfamilie Purzlovski hinein. Er
kann weder Feuer spucken noch Einrad fahren, er mag sich nicht mit
einer Kanone in die Luft schießen lassen, traut sich nicht auf dem
Seil zu tanzen oder hoch auf eine Menschenpyramide zu klettern und
auch das Schwertschlucken ist nicht sein Ding. Die anderen
Purzlovskis, die doch allesamt so begeisterte und begabte
Zirkuskünstler sind, machen sich langsam Sorgen um Adam. Vielleicht
könnte er ja das Geschirr spülen und die Socken stopfen? Da kommt
plötzlich jemand auf die Idee, heraus zu finden, was Adam eigentlich
gefällt. Sie haben ihm nie zugehört, sondern immer nur versucht,
ihn in ihre Artistenwelt einzupassen. Sie fallen aus allen Wolken als
sie entdecken, dass Adam großartig und hingebungsvoll Tuba spielen
kann. Mit seinen witzigen Kunststücken und seiner fröhlichen
Blasmusik bereichert Adam von nun an die Vorstellungen in der Arena
und erntet, bescheiden hinter dem Vorhang hervorlugend, große
Begeisterung beim Publikum.
Die magische
Zirkuswelt der Familie Purzlovski ist so aus der Zeit gefallen, dass
die Bilder schon Stockflecken zu haben scheinen wie uralte Fotos. Das
Licht fällt gedämpft in die braun-rot-sepiaschwarze Dunkelheit
unter der Zirkuskuppel und auf die fein lächelnden Menschen und
erhellt die gestreiften Kostüme der Künstler. Die Botschaft des
Buches ist für kleine und große Leser beglückend: wenn man gut
zuhört und genau hinschaut, kann man ungeahnte Gaben in anderen
Menschen entdecken und es lohnt sich, dem eigenen Können zu
vertrauen.