LITTERULA ‑ REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑ www.litterula.de © www.litterula.de
Das
Neinhorn und die Schlangeweile

Marc-Uwe Kling/Astrid Henn:
Das Neinhorn und die Schlangeweile.

Carlsen, 2021.
ISBN: 978-3-551-52128-6
54 Seiten, EUR 13.-- (ab 5 J.)

Das Land der Träume kommt in Pastellfarben daher: der hübsche Herzwald in rosa, der sprudelig schäumende Seifenblasensee in hellblau und der dichte dunkle Dschungel in mintgrün. Doch in Wahrheit geht es dort recht knackig zu, denn das NEINhorn und die KönigsDOCHter streiten sich leidenschaftlich gerne, wobei sie mitunter auch mal vergessen, was eigentlich der Auslöser war. Da ihnen das der NahUND auch nicht mehr sagen kann und nachdem es auch noch eine Rauferei um die Lutscher des WASbären gibt, trabt das NEINhorn wütend in den dichten dunklen Dschungel hinein. Dort wird es von der lustlosen SchLANGEWEILE immer mehr eingewickelt. Alle Spielvorschläge des NEINhorns gehen ins Leere oder werden blasiert abgeschmettert bis es dem NEINhorn endgültig zu bunt wird. Es macht sich auf den Weg zum wunderlichen Vulkan, von wo es - auf vier Ausklappseiten! - einen herrlichen Überblick über das bonbonfarbige Land der Träume mit seinen in Seifenblasen verschwindenden Wackelpuddingbergen hat. Heftig! Das müssen die anderen aus der Bande sehen! Flugs werden die drei eingeladen und schon wenig später ziehen sie samt Schlitten an der SchLANGEWEILE vorbei, die ihnen zu ihrem Verdruss nichts anhaben kann, weil sie nicht allein sind. Wie gut, dass sie sich dann doch noch hinter der Viererbande her bequemt, denn die gemeinsame Rodelpartie vom wunderlichen Vulkan hinab ist legendär und alles andere als langweilig. Anschließend können die Leser sich noch ins Freundschaftsbuch des NEINhorns eintragen und etwa das Schokodil, den Schimpfansen und die Klaumeise ihrem richtigen Bild zuordnen. Auf alle, denen dann immer noch schLANGWEILIG ist, wartet am Ende das SchLEITERSPIEL.

Dieses Bilderbuch macht auf ganz verschiedenen Ebenen Spaß: die Kleinen schauen die leuchtend bunten witzigen Bilder an, dann folgen sie den munteren Gesprächen und die Erwachsenen dürfen sich herausgefordert fühlen, den Figuren beim Vorlesen mit unterschiedlichen Stimmen ihren Charakter einzuhauchen. An den vielen Anspielungen und Wortklaubereien haben sicher die Großen die größte Freude. Definitiv kein Waldorfbuch, aber seehr LUSTig. Für Kinder, die noch Schwierigkeiten mit der Bildung der Zischlaute haben, eignet es sich hervorragend um spielerisch die Frikative zu üben.

© by Ulrike Schmoller
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