Marianne
Dubuc: Bär
und das Murmeln im Wind. Carlsen,
2021.
ISBN:
978-3-551-52178-1
32
Seiten, EUR 15.--
(ab 3
J.)
Vor
einigen Jahrzehnten haben sich Janoschs kleiner Tiger und kleiner Bär
auf nach Panama gemacht. Der Bär in diesem Bilderbuch weiß zwar
nichts von Bananen, doch geht es ihm ganz ähnlich. Auf einmal
schmeckt ihm der geliebte Erdbeerkuchen gar nicht mehr so gut, den
er immer gerne mit seinen Freunden verspeist hat. Die fröhlichen
gemeinsamen Spielnachmittage, sein Lieblingssessel und sein
gemütliches Haus machen ihn auf einmal irgendwie nicht mehr so
richtig glücklich. Da ist immer wieder dieses Murmeln im Wind, das
ihn unruhig macht, und er sieht draußen das treibende Blatt, das ihn
zu rufen scheint...Eine unklare Sehnsucht zieht ihn fort, wobei er
keine Ahnung hat, wo es eigentlich hingehen soll, also läuft er
einfach immer der Nase nach. Mal sitzt er klein und einsam mitten in
einem dichten grünen Wald, dann steht er winzig klein auf einer
Klippe über dem weiten Meer und genießt seine Freiheit. Er verweilt
kurze Zeit bei einem netten Hasen, dem er auch beim Dachausbessern
helfen kann, aber dann muss er wieder weiter. Hätte er nicht dort
bleiben sollen? Gerade als er wieder umkehren und nach Hause
zurückkehren will, merkt er, dass er sich verlaufen hat. Doch nicht
nur seine Zweifel machen ihm zu schaffen, sondern auch der heftig
einsetzende Regen und das gewaltig tobende Gewitter, das ihm richtig
Angst einjagt. Er verkriecht sich im tiefen Schwarz unter einer
dunklen Tanne und würde dort sicher heute noch sitzen, hätte ihn
nicht die muntere Maus Mimi mit in ihr Tal genommen und ihm
Blaubeerkuchen gebracht. Denn Mimis Haus duftet von oben bis unten
nach Blaubeeren.
Die
Bilder der Kanadierin Marianne Dubuc sind in den zarten Naturtönen
gehalten, die gerade auch bei Kinderspielzeug und -Kleidung en vogue
sind. Sie wirken zweidimensional und haben wiederkehrende Muster bei
den Blättern an den Bäumen und den Ähren im Feld, die ihnen etwas
Grafisches verleihen. Diese archetypische Geschichte spricht allen
aus der Seele, denn jeder kennt den Kampf zwischen Komfortzone und
Aufbruch ins Abenteuer.