Miriam Cordes: Der kleine Groll und das große Magische. Oetinger, 2016.
ISBN: 978-3-7891-7188-8
32 Seiten, EUR 13,99 (ab 4 J.)
Familie Groll wohnt in einem gemütlich ausgebauten Baum mit Wohnhöhlen, Hängebrücken und Wäscheleine. In der Nacht kehrt Ruhe ein, nur der kleine Gren kann nicht schlafen, und weil er sich so langweilt und sich so einsam fühlt, weckt er mit dem Versprechen, ihnen etwas Magisches zu zeigen, nacheinander alle seine Familienmitglieder: seinen Bruder Gran, seine Eltern samt dem Baby und seine Schwester Grola. Die kleine Grete konnte offenbar auch nicht schlafen, denn sie wird erst nach aufgeregter Suche singend in der Baumkrone gefunden. Nun wollen natürlich alle von Gren wissen, warum er sie überhaupt geweckt hat und was denn das große Geheimnis sei, das er ihnen zeigen wollte. Noch während Gran verzweifelt überlegt, wie er aus dieser Luftnummer heil wieder herauskommt, geht leise und leuchtend die Sonne auf. Das Baby hat recht: das ist wirklich „Magisch!“.
Das sind auch die Pastellbilder von Miriam Cordes. Die keinen Grollkinder mit ihren runden Gesichtern, ihren Stupsnasen und Mützchen, ihre Puppenstubenwelt, in der sowohl Geborgenheit wie Wagemut ihren Platz haben und die zugewandten Eltern, die sich mitten in der Nacht auf Grens Idee einlassen, das alles malt sie mit hinreißender Liebenswürdigkeit. Die in der blauen Nacht fast durchscheinenden Kinder dürfen durch den Rückhalt ihrer großen Familie die beglückende Erfahrung machen, dass sie sich vor der Dunkelheit und dem Unbekannten nicht fürchten müssen, sondern dass es manch schöne unerwartete Entdeckung bereit halten kann. Diese Botschaft tut allen ab vier Jahren gut.